© Steiermärkisches Landesarchiv
Brücken Bäder Boulevards
Erinnerungen an das alte Graz
Die Ausstellung des GrazMuseums erinnert mit ihren eindrucksvollen Gemälden, Fotografien, Plänen, Grafiken, Postkarten und Filmen an die urbanen Qualitäten des alten Graz, an jene Zeit, als Schönheit des städtischen Raums noch ein klar formuliertes Planungsziel war. Sie handelt von Urbanität als einer spezifischen Lebensform und versucht zu zeigen, wie sehr die Stadtgestalt Voraussetzung für das Gelingen von „echtem Stadtgefühl“ ist.
Brücken verbinden seit jeher die beiden Murufer und geben der Stadt zugleich ihr Gesicht und ihren Lebensrhythmus. Technische und baukünstlerische Meisterwerke schufen als sichtbare Bezugspunkte eine bürgerliche Identifikation mit der Stadt, weit über das Bürgertum hinaus. Viele Grazer Brücken waren frühe Meisterwerke des Eisenbaus, der souveränen Überwindung der Naturgewalt durch technische Konstruktion. Bäder sind, anders als Brücken, keine Monumente, die einem städtischen Quartier seinen Schwerpunkt geben. Bäder dienten der Hygiene, dem Sport und dem Freizeitvergnügen, entwickelten sich aber auch zu Orten der Begegnung und der Einebnung gesellschaftlicher Unterschiede. Sie entsprachen den Forderungen nach Licht, Luft und Sonne für alle und waren oft Orte der architektonischen Moderne. Die strahlende Seite der Stadtkultur zeigen die Boulevards. Diese Bühnen städtischen Lebens sind Räume intensiver Stadtwahrnehmung. Hier geht es um das Sehen und Gesehenwerden, das Grüßen und Zurückgrüßen, das Sich-Umsehen und Weitereilen, das Sich-Nähern, das Stehenbleiben – kurz: die urbane Festlegungen von Nähe und Distanz.
Kurator/-innen: Otto Hochreiter, Katharina Mraček-Gabalier, Annette Rainer
Kuratorische Assistenz: Johanna Fiedler, Franziska Schurig
Wissenschaftliche Recherche: Martin Hammer, Angela Rossmann
Projektleitung: Johanna Fiedler
Projektsteuerung: Sibylle Dienesch
Ausstellungsgestaltung: polar÷architekturbüro
Ausstellungsgrafik: Manuel Radde