ReThinking IDENTITIES – Wer bestimmt, wer ich bin?
Projektschau
Komplexer werdende Gesellschaften bedingen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den eigenen Identitäten und dem eigenen Status. Sie werfen neue Fragen an das Individuum und das gesellschaftliche Miteinander auf. Warum gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtsbildern? Bieten diese Orientierung oder festigen sie Ungerechtigkeiten? Ginge es auch ohne? Wie verändern sich Selbstbilder und Zuschreibungen in Geschichte und Gegenwart?
Hierarchische Systeme und patriarchale Gesellschaften haben unter anderem dazu geführt, dass gravierende gesellschaftliche Ungleichheiten entstehen konnten. Zum Teil werden diese bis heute geduldet und kultiviert. Da die Genderforschung einen vergleichsweise jungen Forschungsbereich darstellt, teilweise historische Nachweise fehlen oder nur fragmentarisch vorliegen, können wir über den Umgang mit geschlechtsspezifischen Fragen vergangener Gesellschaften oft nur spekulieren oder weitere Fragen aufwerfen. Heute sind nicht-binäre, intergeschlechtliche Sichtweisen und das Miteinbeziehen von Perspektiven sich überschneidender Diskriminierungsformen wichtige Aspekte für die Auseinandersetzung mit historischen Dokumenten und Objekten.
Die Projektschau ReThinking IDENTITIES geht anhand von drei Objekten aus drei verschiedenen Sammlungen und unterschiedlichen Zeiten sowie mit Fragestellungen zur persönlichen Haltung der Frage nach: „Wer bestimmt wer ich bin?“. Formen uns die Menschen und Systeme die uns umgeben? In wieweit können wir unsere Identität selbst wählen und beeinflussen?
ReInHerit – Make it your own
Wem gehört das kulturelle Erbe und wie gehen wir in der Zukunft damit um? Diese Fragen waren der Grundstein des EU-geförderten Projekts „ReInHerit“, an dem verschiedene Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen gemeinsam gearbeitet haben. In einem kollaborativen Prozess hat das Graz Museum gemeinsam mit dem Museum of Cycladic Art in Athen und der Bank of Cyprus Cultural Foundation in Nikosia ein Konzept für eine wachsende Wanderausstellung, drei digitale Ausstellungen und eine wachsende digitale Sammlung zu den Themen Konflikte, Handwerk und Geschlechterrollen entwickelt. Der Auftrag von Museen ist, Kulturerbe einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Deshalb haben wir uns mit der Frage auseinandergesetzt, wie Objekte im Raum präsentiert werden können, wenn das Original selbst nicht ausgestellt werden kann. Die digital im Raum ausgestellten Objekte der drei Partner*innen-Museen bieten in ihrer unkonventionellen Präsentationsform innovative Interaktionsmöglichkeiten. Das flexible Ausstellungskonzept wächst durch die Übernahme und Erweiterung durch interessierte Kulturinstitutionen stetig weiter. Den Auftakt macht die Projektschau „ReThinking CONFLICTS – Wie zeigen sich Konflikte im Objekt?“ im Graz Museum.
Im März 2023 eröffnen das Museum of Cycladic Art und die Bank of Cyprus Cultural Foundation die Projektschau „ReThinking IDENTITIES“ und „ReThinking CRAFTSMANSHIP“, die im Laufe des Jahres auch im Graz Museum zu sehen sein werden.
An der Übernahme interessierte Institutionen und Museen können die dazu notwendigen Informationen ab April 2023 auf dem ReInHerit Digital Hub finden oder sich vorab via Mail an folgende Adresse wenden: reinherit@stadt.graz.at.