Zwölf Monate – Zwölf Namen
50 Jahre Olympia-Attentat München
Dezember: MOSHE WEINBERG
Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2022 zum 50. Mal: In Erinnerung an die zwölf Getöteten, widmen sich Institutionen aus München, Graz und Fürstenfeldbruck jeden Monat einem Opfer, seinem Leben und seinem Schicksal.
Das Graz Museum, das Jüdisches Museum München, das NS-Dokumentationszentrum München, das Centrum für Jüdische Studien Graz, und das Jüdische Museum Wien erinnern im Dezember an Moshe (Muni) Weinberg, den Trainer des israelischen Ringerteams während der Olympischen Spiele 1972.
Als Gedenkmedium entstand die Graphic Novel „Die Ringenden“ von Nina Prader, gedruckt in Zusammenarbeit mit Lucky Punch Press. Sie ist ein handgebundenes Kunstbuch und interaktives Kunstwerk, ein Denkmal. Diese Gedenkschrift in deutscher und englischer Sprache basiert auf Interviews mit Wissenschaftler*innen und Zeitzeug*innen zu Moshe (Muni) Weinbergs Leben, den Geschehnissen von 1972 und dem Gedenken seit dessen Tod.
„Ich habe mich dafür entschieden, den Schwerpunkt meiner Darstellung auf die Fürsorge und die Verbundenheit zu legen. Mit dieser Publikation möchte ich über die Trauer und den Schmerz beim Verlust eines geliebten Menschen sprechen.“
Nina Prader
Im Graz Museum und im Jüdischen Museum München wird diese im Rahmen der Installation „Lesering“ präsentiert — ein Raum für aktives Gedenken. Eine begleitende Broschüre zur Familiengeschichte Weinbergs wurde vom Centrum für Jüdische Studien Graz ausgearbeitet.
Erinnerungsprojekt:
Zwölf Monate – Zwölf Namen
50 Jahre Olympia-Attentat München
50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München soll 2022 ganzjährig an das Olympia-Attentat am 5.-6. September 1972 erinnert werden. Jeden Monat steht dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens. Es sind verschiedene Interventionen im öffentlichen Raum geplant, von Installationen, die den ganzen Monat über zu sehen sein werden bis hin zu eintägigen Aktionen.
Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel. Die Umsetzung erfolgt mit Kooperationspartnern wie dem Amerikahaus, dem Landkreis Fürstenfeldbruck, dem Deutschen Theater, der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei und dem Polizeipräsidium München sowie weiteren Kultur- und Bildungseinrichtungen und anderen Interessierten.